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01.06.2016

26.05.2016 RSV dominiert Bezirks- u. Westfalen-MS , 2 x 1., 5 x 2., 3 x 3., WM u. EM Mieke Kröge r dominiert Frauen mit Solo.

Gütersloh (man). Die Radrennfahrer des RSV Gütersloh haben die Bezirks- und Westfalen-Meisterschaften am Fronleichnamstag in Gütersloh dominiert. Auf dem selektiven, weil eckigen und unrhythmischen 1,3 km langen Rundkurs in Gütersloh-Avenwedde gewannen die Rennfahrer des Gütersloher „Volvo Markötter-Team“ zwei Westfalen-Meistertitel, fünf Vize-Meisterschaften und drei dritte Plätze. Die gleichzeitig ausgefahrene Bezirksmeister-Meisterschaft von OWL dominierten die Gastgeber mit fünfmal Gold, viermal Silber und fünfmal Bronze noch deutlicher. Für ein Highlight sorgte die mehrfache Deutsche Meisterin, Welt- und Europameisterin Mieke Kröger (Canyon SRAM Racing/RV Teutoburg Brackwede), die dem Frauenrennen ihren Stempel aufdrückte und mit einem beeindruckenden Solo den zahlreichen Zuschauern eine „Kostprobe“ ihrer Zeitfahr-Qualitäten bot.

Der Renntag begann für den RSV Gütersloh viel versprechend. Das Seniorenrennen der Altersklassen 2, 3 und 4 dominierten den Gastgeber zusammen mit dem früheren Deutschen Bergmeister Marcus Voß (RSV Unna) nach belieben. Allerdings registrierten sie zu spät, dass mit dem früheren Profi Uwe Nepp ein Senioren-3-Fahrer in der fünfköpfigen Spitzengruppe mitkurbelte. Als sich die beiden RSVer Timo Pahnhenrich (2.) und Bernd Brune (3.) sich auf die Verfolgung machte, war die Spitzengruppe zu weit weg um die Lücke noch zu Schließen. Mit Platz zwei und drei starteten die Gastgeber dennoch erfolgreich in den Renntag. Das Finale der Senioren 2 (40 – 49) lief dann ganz nach dem Geschmack des RSV Gütersloh. Stefan Wittwer zog den Spurt auf der lang gezogenen Werner-von-Siemens-Straße für seine Vereinskollegen an und mit Titelverteidiger Andreas Jung (1.), Roman Nowak (2.) und Christian Hirsch (3.) feierten die Rennfahrer des Gütersloher „Volvo Markötter-Team“ einen Dreifach-Erfolg. Für die Überraschung sorgte in dem Rennen der 41-jährige Gütersloher Christian Hirsch. Der frühere Profi und Bundesligafahrer von RC Olympia Dortmund schien bei seinem Comeback nach zehn Jahren Rennpause nichts verlernt zu haben. „Ich wollte nicht noch einmal 30 Jahre für mein Comeback warten bis eine Westfalen-Meisterschaft in Gütersloh ausgetragen wird“, erklärte Sprintspezialist Hirsch nach dem Rennen zufrieden.

Ein unerwartet starkes Rennen lieferten zudem die Elitefahrer des RSV Gütersloh ab. In dem mit zwei Profis besetzten Rennen zeigte Jörn Breckwoldt (5., RSV Gütersloh) in einem sechsköpfigen Spitzengruppe, die trotz des hohen Tempos den Rundengewinn herausfuhr, ein ganz starkes Rennen. „Auf den letzten 1.000 m hatte ich leider Krämpfe in den Oberschenkel, sonst wäre mehr drin gewesen. Dabei hatte ich alles auf die letzte Runde gesetzt“, erklärte der 29-jährige Münsteraner erst enttäuscht. Nach kurzer Zeit zog Breckwoldt, der bereits am Vorabend bei der mit zahlreichen Profis besetzten Nacht von Gelsenkirchen als 18. einen starken Achtungserfolg verbucht hatte, ein zufriedenes Fazit. Weil mit Moritz Kaase (8.) und Yannick Winkelmann zwei weitere RSVer erfolgreich in der Verfolgergruppe fuhren und Florian Schweter als Neunter den Spurt des stark dezimierten Hauptfeldes locker gewann, strahlte auch RSV-Sportwart Hans-Jörg Eggert zufrieden. Den Sieg sicherte sich der 19-jährige Jung-Profi Aaron Grosser (Team Sauerland NRW) vor Julian Hellmann (RC Olympia Bünde) und Raven Lübbers (Rockplast-Marcello-Racingteam).

Einen schweren Stand hatte Lydia Wegemund (RSV Gütersloh) im Frauenrennen. Gegen die mehrfache Deutsche Meisterin, Welt- und Europameisterin Mieke Kröger waren alle anderen Frauen chancenlos und mit ihrem Solo auf den letzten fünf Runden bot die 22-jährige eine Kostprobe ihrer Leistungsfähigkeit. Im Finale der verbliebenen Frauen fuhr Wegemund dann aber einen beherzten, langen Schlusssprint. „Bevor mich die anderen im Sprint überraschen, fahre ich ihn lieber von vorne, zumal mir ein langer Sprint besser liegt als ein kurzer“, erklärte die 30-jährige ihren langen Weg mit einem packenden Schlussspurt zur Vizemeisterschaft.

Nicht ganz so erfolgreich verlief der lang gezogenen Schlussspurt von der Spitze über die gesamte Zielgeraden für Johannes Hodapp. Der Nationalkader-Athlet des RSV Gütersloh musste sich nach einem flotten Rennen seinem Bundesliga-Kollegen aus dem NRW-Team, Simon Schmitt (RSC Schwerte 77) um wenige Zentimeter geschlagen geben. Dritter wurde der Deutsche Bahnmeister Jon Knolle (RSV Unna) und als Fünfter zeigte Philipp Globisch (RSV Gütersloh) eine starke Leistung. „Zum Schluss wurde es doch etwas lang“, erklärte Hodapp, der als Ersatzfahrer des BDR für das Internationale Rennen in Lausanne/Schweiz nominiert war, dann aber morgens nachmeldete weil kein National-Mannschaftskollege ausgefallen war.

Auch im Jugendrennen der U17 erfüllten sich die Titel-Hoffnungen des RSV Gütersloh nur eingeschränkt. Nach einem forschen Beginn nahmen die 15- und 16-jährigen Nachwuchsfahrer das Tempo deutlich raus und im Finale verpasste es das RSV-Trio durch eine Mannschaftsarbeit den Titel einzufahren. Stattdessen hefteten sich alle an das Hinterrad von David Westhoff-Wittwer und suchten den eigenen Erfolg. Der versuchte es mit einem langen Spurt von der Spitze über die gesamte Zielgeraden, doch auf den letzten Metern schob sich NRW-Kaderfahrer Michel Heßmann (RSV Unna), der derzeit in einer bestechenden Form fährt und vor Wochenfrist als Vierter der international besetzten TMP-Tour glänzte, in einem Wimpernschlag-Finale noch um wenige Zentimeter vorbei. „Ich habe im ganzen Rennen viel geführt und bin die letzte halbe Runde von vorne gefahren. Da habe ich vielleicht etwas zu früh angezogen“, erklärte der Deutsche Querfeldeinmeister Westhoff-Wittwer, der sich nach einem schweren Trainingssturz am Dienstag, bei dem er sich das Hautabschürfungen im Gesicht und der linken Hand zugezogen hatte, erst kurzfristig zu einem Start entschieden hatte.

Einen ganz klaren Sieg feierte Carlotta Voß (RSV Gütersloh). Die 15-jährige gewann mit fast Rundengewinn vor Luisa Siersleben (TSVE Bielefeld) und bestätigte einmal mehr ihre derzeit gute Form.

„Es ist besser gelaufen als ich erwatet hatte. Die Strecke hat das gebracht, was ich erhofft hatte. Sie war sehr selektiv und deshalb auch anspruchsvoll“, zog Eggert nach dem Renntag ein zufriedenes Fazit. Weil zudem die Organisation reibungslos verlief und nur wenige Stürze zu beklagen waren, bei denen es bei Hautabschürfungen blieb, wollte der Geschäftsführer des RSV Gütersloh nicht ausschließen auf dem 1,3 km langen Rundkurs noch öfter Radrennen auszurichten. „Da sollten wir zumindest drüber nachdenken“, erklärte Eggert. Zudem war der Gütersloher von der Qualität der Rennen angetan. „Wir haben in Westfalen viele gute Fahrer, da wird sich nichts geschenkt. Das sieht man schon an den Schweißrändern bei den Fahrern“, so Eggert.