Deutschten Meisterschaften: Bei extremen Bedingungen wurden nicht alle Erwartungen erfüllt
Gütersloh (man). Extreme Bedingungen haben den Radrennfahrern des RSV Gütersloh bei den Deutschten Meisterschaften im Straßenfahren zu schaffen gemacht und in vielen Rennklassen zu einem Ausscheidungsfahren geführt. Auf den schweren, weil bergigen Kursen mussten die Rennfahrer bei extremer Hitze bis ans Limit gehen, zumal viele Rennen erst am Mittag oder Nachmittag stattfanden. Am besten lief es für Bernd Brune bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Görlitz. Auf dem schweren Rundkurs in Görlitz sprintete der RSVer nach 87 km als Schnellster der Verfolgergruppe auf den Zwölften Platz der Masterklasse 3. „Ich wäre natürlich gerne unter die ersten zehn gefahren, aber angesichts des Rennverlaufs und des riesen Glücks nicht gestürzt zu sein, war es wohl das Optimum, was ich erreichen konnte“, war Brune angesichts eines aufregenden Rennverlaufs halbwegs zufrieden. Bei den Deutschen Meisterschaften der Elite, Frauen und des Nachwuchs in Linden bei Kaiserslautern sorgte der Gütersloher Rad-Profi Henri Appelbaum (Tirol KTM Cycling Team) als 39. in einem erlesenen Teilnehmerfeld zahlreicher Tour de France-Starter für das beste Ergebnis aus heimischer Sicht. Auf den 199 Rennkilometer hatten die ursprünglich 132 gestarteten Elitefahrer gut 3.700 Höhenmeter zu absolvieren, von denen aber nur 41 das Ziel bei hochsommerlichen Temperaturen von über 34 Grad erreichten. Den Sieg sicherte bei über 34 Grad erstmals Georg Zimmermann (Intermarché Wanty) vor Felix Engelhardt (Team Jayco Alula) und Anton Schiffer (Bike ASID). Noch besser lief es für den 21-jährigen Gütersloher im Einzelzeitfahren. Nach 22 km mit knapp 300 Höhenmetern belegte der im Nachwuchsbereich des RSV Gütersloh ausgebildete Appelbaum in 30:46 Minuten den 12. Platz.
„Bis zur dritten von zwölf Runden lief es sehr gut, aber nach einer Abfahrt stürzte in einer Kurve vor mir ein Fahrer und ich musste mein ganzes fahrerisches Können aufbieten um nicht ebenfalls zu stürzen“, erklärte Brune. Um den eingedrehten Bremsschalthebel zu richten, kam Brune aber dennoch nicht drum herum. Mit einem Kraftakt konnte der RSVer die Lücke zum Feld zwar schnell wieder schließen, doch die Aufholjagd hatte Kraft gekostet. Als wenig später am gut zwei Kilometer langen Anstieg hoch nach Buschbach die entscheidende Attacke startete, hatte Brune zwar das richtige Hinterrad, doch die permanenten Tempoverschärfungen konnte der 59-Jährige kurz vor der Kuppe nicht mehr mitgehen und musste reißen lassen. „Ich wäre natürlich gerne mitgefahren und unter die ersten zehn gekommen, doch die Aufholjagd hatte zuviel Kraft gekostet“, ärgerte sich der RSVer. Als in der Schlusssrunde am selben Anstieg erneut attackiert wurde, war Brune aber dabei und nahm in einer fünfköpfigen Verfolgergruppe die Verfolgung der elf Spitzenreiter auf. Auf der lang ansteigenden Zielgeraden in Görlitz hatte Brune die schnellsten Beine seiner Gruppe und sprintete auf den zwölften Platz. Daniel Bojko rundete als 39. das gute Abschneiden der RSVer ab. In der Masterklasse 2 lieferte Marcel Furmaniak ein ganz starkes Rennen ab. Nach 3:04:59 Stunden Fahrzeit sprintete der RSVer auf den achten Platz. Björn Rüter komplettierte als 23. das gute Abschneiden der RSVer.
Für den Nachwuchs des RSV Gütersloh galt es in der Pfalz vornehmlich darum Erfahrungen zu sammeln und die gemeinsame Deutsche Meisterschaft mit den Profis zu erleben. Im Rennen der Junioren, das kurz vor den Männern gestartet wurde fuhr Nick Kottmeyer 80 km lang stabil in der Spitzengruppe am Hinterrad des früheren NRW-Teamkollegen und hohen Favoriten Moritz Maus (Erfurt) mit. In der fünften von sechs Runden musste der 16-jährige Harsewinkeler bei hochsommerlichen Temperaturen aber reißen lassen und fiel ins Feld der Verfolger zurück. Kurz vor Schluss drohten die Profis Kottmeyer auf dem 20 km langen Rundkurs mit seinen 380 Höhenmetern pro Runde jedoch einzuholen, weshalb er wie zahlreiche weitere Juniorenfahrer aus dem Rennen genommen wurde. „Die Berge waren einfach zu lang“, war der RSVer beeindruckt wie schnell die Konkurrenz insbesondere den ersten, 2 km langen Anstieg mit im Schnitt über 10 Prozent Steigung direkt in Linden hochfahren konnte. Mit den hochsommerlichen Temperaturen kam Lara Fuchs gar nicht zurecht. Mit Kreislaufproblemen musste die Gütersloherin in der zweiten Runde aufgeben. Bei Liljana Mayer lief es dafür etwas besser. Mit Platz 28 in der Schülerklasse U15 verfehlte die RSVerin zwar ihr persönliches Ziel, konnte aber angesichts zahlreicher Aufgaben wegen der Hitze oder Zeitüberschreiten zufrieden. Auch Till Nieländer haderte mit dem harten Kurs und der Hitze, der zwei Überraschungssieger und zahlreiche unerwartete Ergebnisse zutage förderte. Mit Platz 75 blieb der 12-jährige Harsewinkeler bei seiner DM-Premiere unter 104 Schülerfahrer zwar hinter seinen Erwartungen zurück, zeigte sich aber angesichts einiger namhafter Fahrer in seiner „Nähe“ wiederum versöhnlich. Angesichts des schweren Kurses erreichten die Nachwuchsfahrer das Ziel zumeist einzeln oder in kleinen Gruppe