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09.03.2016

Gerd Proske neuer Präsident des RSV GT, Leonhardt kandidiert nach 26 Jahren nicht mehr.

Gütersloh (man). Beim Radsportverein Gütersloh ist am Freitag Abend auf der Jahreshauptversammlung im Gütersloher Parkhotel eine Ära zu Ende gegangen. Nach 26 Jahren als Präsident stellte sich Michael Leonhardt wie vor zwei Jahren schon angekündigt nicht mehr zur Wiederwahl. Als Nachfolger wählten die 57 Anwesenden des gut 200 Mitglieder zählenden Vereins den bisherigen Stellvertreter Gerd Proske zum neuen Präsidenten. „Die Fußstapfen in die ich trete sind groß, aber ich werde mich bemühen“, erklärte Proske bei seinem Amtsantritt angesichts der Verdienste von Michael Leonhardt um den größten und erfolgreichsten Radsportvereins in Ostwestfalen-Lippe. Der Gütersloher Jurist ist in der 75-jährigen Vereinsgeschichte erst der sechste Präsident des RSV Gütersloh. Die Vorstandswahlen waren auf der gut dreistündigen Jahreshauptversammlung auch ein zentraler Punkt. Zahlreiche frühere Weggefährten im RSV-Vorstand wie Günter Schiffner und Horst Ludwig hatten am Freitag Abend den Weg ins Parkhotel gefunden und waren von der Entwicklung, die der Verein genommen hatte begeistert. Unter der Regie von Michael Leonhardt und seinen Vorstandskollegen war der RSV Gütersloh in den vergangenen Jahren zum größten und auch über die Jahre hinweg zum erfolgreichsten Radsportverein in OWL aufgestiegen. Durch seine aufgeschlossene Art für Verbesserungen, neue Trends und Entwicklungen hatte Leonhardt den RSV über die Jahre wesentlich geprägt und einen wesentlichen Anteil daran, das der RSV Gütersloh zu den modernsten und innovativsten Radsportvereinen der Region zählt. Mit seinen Vorstandskollegen leistete der 75-jährige Gütersloher ein beeindruckendes Engagements und wurde nicht müde die traditionellen Veranstaltungen des RSV weiterzuentwickeln und neue wie die CTF, das Radrennen in Steinhagen oder Halle aus der „Taufe“ zu heben. Weil Leonhardt sein Ausscheiden langfristig vorbereitete, konnten auch die anderen zur Wahl stehenden Vorstands-Ämter wieder besetzt werden. Der frühere Amateurfahrer Oliver Dütz (60) rückt von der Beisitzer-Position auf und wurde als neuer Vize-Präsident ebenso einstimmig gewählt wie alle weiteren Vorstands-Mitglieder. Der Bokeler wurde aber genau wie der neue Jugendwart Thorsten Dirkorte (43), der den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Carsten Eggert nachfolgt, nur für ein Jahr gewählt um den normalen Zwei-Jahres-Rhythmus zu wahren. Für den vakanten Posten des Breitensportwarts konnte der Steinhagener Christian Spratte (52) gewonnen werden und mit dem ehemaligen Jugendrennfahrer Axel Bohnensteffen (51, Verl) als Beisitzer konnte der Vorstand des RSV komplettiert werden. Einstimmig wiedergewählt wurde Schatzmeister Werner Matzke. Nach 35 Jahren als Schatzmeister kündigte der Rheda-Wiedenbrücker an in zwei Jahren vielleicht nicht mehr zur Wiederwahl zu stehen. Beim Rückblick auf die zurückliegende Saison zeichnete Jugendwart Carsten Eggert für den Nachwuchsbereich und Sportwart Hans-Jörg Eggert für den Bereich Elite/Master ein differenziertes Bild. Bei den Elitefahrern konnte Ex-Profi Alexander Nordhoff mit seinen 14 Siegen und 21 Platzierungen die Bilanz der Elite-Fahrer noch retten. Als Sechst-Bester Amateur schaffte der 25-jährige Beckumer den Sprung auf Platz 56 der Deutschen Rangliste. Positiv überzeugten zudem Moritz Kaase und Yannick Winkelmann mit ihren Aufstiegen in die A- und B-Klasse. Auch Rennfahrerin Lydia Wegemund, Jörn Breckwoldt und MTB-Crack Tobias Rotermund wussten zu gefallen. Ansonsten blieb das mit sieben A-Fahrern und drei B-Fahrern erwartungsvoll in die Saison gestartete Amateur-Team oftmals hinter den Erwartungen zurück. Viel Lob gab es für die Masterfahrer. Mit Stefan Wittwer (13. BDR-Rangliste), Andreas Jung (15.) und Bernd Brune (19.) verfügt der RSV über drei Ausnahmefahrer die in der vergangenen Saison elf Siege und 85 Platzierungen einfuhren. Als NRW-Meister, Achter der Deutschen Meisterschaften und Dritter der Senioren-Weltmeisterschaften erzielte Stefan Wittwer die herausragenden Resultate. „An den Masterfahrer werden uns auch in der kommenden Saison viel Freude bereite, die zählen zu den besten in Deutschland“, ist sich RSV-Sportwart Hans-Jörg Eggert sicher. Zum einen hat Guido Helmer seinen langwierigen Virus-Infekt auskuriert, Roman Nowak möchte sich noch mehr auf die Masterrennen konzentrieren und mit den beiden Gütersloher Sprintspezialisten Norbert Globisch und Timo Pahnhenrich, die in diesem Jahr ihr Comeback geben wollen, sollte das Team noch stärker sein. Ebenso lang war die Erfolgsliste, die der scheidende Jugendwart Carsten Eggert für den Nachwuchsbereich zeichnete. David Westhoff-Wittwer (Querfeldein) und Johannes Hodapp (Straßen-Vierer) glänzten mit konstant guten Leistungen und wurden nicht zuletzt wegen ihrer Deutschen Vize-Meisterschaften in den Nationalkader berufen. Mit Leandro D´Ecclesiis, Lukas Riepe und NRW-Vizemeister Melvin Trundle verfügt der RSV über drei weitere NRW-Kaderfahrer. Allerdings mahnte Eggert, dass es angesichts der schulischen Belastung immer schwerer wird Nachwuchsfahrer für den Straßenrad- und Leistungssport zu gewinnen.„Aber lieber klein und fein“, tröstete sich Eggert und Leonhardt ergänzte. „Die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison 2016 sind ganz hervorragend und gelegt“. Angesichts der zahlreichen und hochkarätigen Erfolge der Radrennfahrer des RSV Gütersloh boten sich zahlreiche Rennfahrer für eine Ehrung an. Letztendlich wurden im Nachwuchsbereich Johannes Hodapp und im Masterbereich Stefan Westhoff-Wittwer geehrt. Bei den Touristikern sammelte wie schon im Vorjahr Axel Wecek mit 109 Zählern die meisten RTF-Punkte. Mit Rolf Drees (104) und Sven Swotzer (103) saßen dem Oelder aber zwei Vereinskollegen dicht im Nacken. Beim Rückblick auf die eigenen Veranstaltungen stachen die Volksbank-City-Nacht sowie die traditionell am Himmelfahrtstag stattfindende RTF heraus, bei der erstmals die Marke von 1.100 Teilnehmern geknackt wurde. In diesem Jahr ist der RSV ebenfalls wieder sehr aktiv. Die CTF ist bereits im Januar erfolgreich durchgeführt worden. Es folgen die RTF am Himmelfahrt (5. Mai), die Westfalen-Meisterschaft (26. Mai) sowie das 3. BiTel-Radrennen in Halle (3. Juli). Absagen mussten die RSVer die für den Pfingstfreitag terminierte Gütersloher-City-Nacht. Nach 37 Jahren war die Volksbank als Sponsor ausgestiegen. Bis zum Schluss hatten Hans-Jörg Eggert und Michael Leonhardt zahlreiche und intensive Gespräche mit möglichen Sponsoren als Nachfolger geführt. Allerdings Vergeblich. „Jetzt ist die Zeit zu knapp um das Rennen noch in unserem Sinne zu organisieren“, erklärten Eggert und Leonhardt gemeinsam. Die Absage soll nur dieses Jahr betreffen. Im nächsten Jahr möchten die RSVer das traditionelle Innenstadt-Radrennen weiterführen. Insbesondere dem neuen Stellvertreter Oliver Dütz liegt die Veranstaltung sehr am Herzen. „Von der Verwaltung der Stadt Gütersloh sind wir immer sehr gut unterstützt worden, von der Politik sind wir aber hängen lassen worden. Um den Startschuss abzugeben sind sie sie immer gerne gekommen“, zeigte sich Leonhardt enttäuscht. Damit findet in diesem Jahr keine Sportveranstaltung in der Gütersloher Innenstadt statt. Zuversichtlich stimmt den RSV-Vorstand aber die geführten Gespräche. „Wir hatten viele gute Gespräche und einige Firmen sind auch bereit sich zu engagieren, nur nicht in der nötigen Höhe. Jetzt müssen wir sehen, was wir daraus für die Zukunft entwickeln lässt“, so Leonhardt.