10.04.2016 Hodapp gewinnt 120 km Schlussetappe in Cottbus, Westhoff-Wittwer NRW-MS vor Trundle.
Gütersloh (man). Die Radrennfahrer des RSV Gütersloh sind derzeit nur schwer zu stoppen. Am Wochenende dominierten David Westhoff-Wittwer und Melvin Trundle die NRW-Meisterschaften im Einer-Straßenfahren der Jugend U17 in Steinfurt und Frederik Globisch sprintete mit seinem Sieg im C-Rennen in Emsdetten nach nur drei Rennwochenenden als Jung-Amateur in die B-Klasse. Bei der für Juniorenfahrer bedeutenden 41. Internationalen Junioren-Etappenfahrt der UCI 2.1-Kategori in Cottbus gewann Johannes Hodapp nach Rang Sieben im Rundstreckenrennen (3. Etappe) das abschließende Straßenrennen über 120 km trotz Defekt im Finale und platzierte sich in der international hochklassig besetzten Vier-Etappenfahrt über 260 km als bester NRW-Fahrer auf Rang 17. Mit den Erfolgen kletterte der 17-jährige Stukenbrocker Gymnasiast in der BDR-Rangliste auf den siebten Platz und unterstrich einmal mehr seine Zugehörigkeit zum Nationalkader.
„Der Etappengewinn war mein bisher größter Erfolg. Ich konnte es erst gar nicht glauben“, freute sich Johannes Hodapp nach dem mit gut zwei Radlängen Vorsprung souverän heraus gesprinteten Etappensieg auf der Schlußetappe über 120 km in Cottbus vor dem Österreicher Florian Kiener, National-Mannschaftskollege Niklas Märkl (LV Rheinland-Pfalz) und dem Dänen Andreas Lund Andresen. „Eine grandiose Leistung“, urteilte RSV-Nachwuchstrainer Stefan Wittwer beeindruckt. Temperaturen von nur 5 Grad, Dauerregen und Wind machten das Straßenrennen in Cottbus für die gut 150 Nachwuchsrennfahrer aus mehreren Nationen von Beginn an schwer. 25 km vor Schluss erlebte Hodapp dann noch eine Schrecksekunde, als er sich sein neues Vorderrad am Schnellspanner seines Vordermannes „ausspeichte“. „Ich glaube das neue DT Swiss-Laufrad hat nur noch die Hälfte an Speichen“, erklärte RSV-Trainer Stefan Wittwer beeindruckt. Weil Hodapp den Vorderrad-Defekt aber noch aussteuern konnte und nicht stürzte und zudem der Materialwagen des NRW-Teams mit dem Ersatzlaufrad schnell zur Stelle war, hatte der 17-jährige Nationalkaderfahrer nach nur fünf Kilometern wieder den Anschluss an das Feld geschafft. „20 km vor dem Ziel hatte ich dann noch ausreichend Zeit mich wieder vorne im Feld zu Positionieren. Im Finale bin ich dann von meinen Mannschaftskollegen aus dem NRW-Team bis zur vorletzten Geraden optimal in Position gefahren worden“, freute sich der Nachwuchsfahrer des Gütersloher „Volvo Markötter-Team“ über die gute Unterstützung im Team. Zum Auftakt der Rundfahrt über vier Etappen und 260 km hatte Hodapp im Straßenrennen über 80 km und im Einzelzeitfahren über 11 km jeweils den 27. Platz belegt. „Das war mein erstes Einzelzeitfahren mit einem Zeitfahrrad“, sammelte der Stukenbrocker ganz neue Eindrücke. Auf der dritten Etappen, einem Rundstreckenrennen auf einem technisch anspruchsvollen 1,5 km langen Rundkurs fehlte dem RSVer im Finale die Unterstützung um bis auf das Treppchen zu sprinten. Mit Rang sieben war Hodapp unter diesen Umständen zufrieden.
Bei den NRW-Meisterschaften im Einer-Straßenfahren auf dem 9,7 km langen, windanfälligen und welligen Rundkurs in Steinfurt lieferten die Jugendfahrer des RSV Gütersloh eine Demonstration der Stärke ab. Gut 14 km vor dem Ziel setzte sich der Deutsche Querfeldein-Meister David Westhoff-Wittwer alleine aus dem mit 20 niederländischen Nachwuchsrennern besetzten Feld ab und gewann souverän vor seinem Mannschaftskollegen Melvin Trundle (beide RSV Gütersloh) und den beiden Niederländern Huub Deelstra und Pim Ronhaar. Zwischenzeitlich hatte der Vorsprung des 15-jährigen Stukenbrocker bereits über 20 Sekunden auf das Feld betragen. Mit dem Sieg trat Westhoff-Wittwer die Nachfolge seines Vereinskollegen Johannes Hodapp an, der im Vorjahr den NRW-Titel der Jugend U17 gewonnen hatte. Respekt nötigte zudem die Leistung von Melvin Trundle ab. Den Trainingsrückstand aufgrund seines bei den Deutschen Querfeldeinmeisterschaften erlittenen Daumenbruchs hat der 16-jährige Bünder mehr als kompensiert. Auf der Schlussrunde löste sich der RSVer am Anstieg aus dem Feld und fuhr im Alleingang die Lücke zu den beiden Niederländern zu. Im Finale hatte Trundle mehr zuzusetzen als die Deelstra und Ronhaar und gewann den Schlusssprint auf der ansteigenden Zielgeraden in Steinfurt. Als Belohnung nominierte NRW-Nachwuchstrainer Markus Schellenberger den RSV ebenfalls für das schwere Jugendrennen am kommenden Wochenende im belgischen Antwerpen.
Bereits am Vortag hatten die Nachwuchs-Talente des RSV Gütersloh in Emsdetten vordere Platzierungen herausgesprintet. Im Juniorenrennen sprintete Philip Globisch auf den zweiten Platz und Neuzugang Carlotta Voß fuhr in Steinfurt als bestes Mädchen auf Rang sieben im Rennen der Schülerklasse U15.