Saison-Einstand nach Maß für Henri Appelbaum
Gütersloh (man). Einen Saison-Einstand nach Maß feierte der heimische Radrennfahrer Henri Appelbaum (RSV Gütersloh) beim 59. Kirchblütenrennen im oberösterreichischen Wels. In seinem ersten Rennen in der Juniorenklasse U19 fuhr das heimische Radsporttalent zusammen mit seinen beiden Mannschaftskollegen Nico Smekal (11.) und Silas Koch (12.) vom Rad-Bundesliga-Team Rose NRW auf den 13. Platz. Bei dem schweren Straßenrennen über 105 mit über 1.200 Höhenmetern dominierte von Beginn an das Nachwuchs-Team „Auto Eder“ der Deutschen Profi-Mannschaft Bora HansGrohe. Auf der dreimal zu durchfahrenden 35 km-Runde schlugen die Juniorenfahrer bei dem Österreichischen Klassiker-Rennen für Nachwuchsfahrer bei Sonnenschein und milden 16 Grad ohne Wind von Beginn an ein hohes Tempo an und es entwickelte sich ein Ausscheidungsfahren, bei dem nur 17 der insgesamt 175 gemeldeten Nachwuchsfahrer aus den drei Nationen Österreich, Deutschland und Tschechien das Ziel erreichten. „Aufgrund der Reisebeschränkungen sind zahlreiche Fahrer kurzfristig nicht angereist“, schränkte Appelbaum ein. Den starken Auftritt des RSV-Nachwuchstalents schmälerte das keineswegs. „Das Rennen war sehr hart, aber Berge liegen mir. Die komme ich gut hoch. Man merkt aber, dass in der Juniorenklasse alles viel professioneller abläuft als in der Jugendklasse U17“, erklärte Appelbaum beeindruckt und zufrieden zugleich.
An einer kleinen Sensation schrammte Henri Appelbaum bei seinem Saison-Debüt nur knapp vorbei. Als sich nach gut 20 km an der zweiten Bergwertung sechs Fahrer vom Hauptfeld absetzen, fehlten dem 16-jährigen RSVer nur 15 m um zusammen mit seinem Teamkollegen Tobias Müller den Sprung in die Spitzengruppe zu schaffen. „Ich habe die Lücke auf der Abfahrt nicht mehr zubekommen und dann hat mich im weiteren Rennverlauf das Hauptfeld eingeholt“, erklärte Appelbaum, der im vergangenen Jahr mit dem Gewinn der Deutschen Vize-Meisterschaft mit der NRW-Auswahl im Vierer-Mannschafts-Zeitfahren seinen bisher größten Erfolg feierte. Im weiteren Rennverlauf fiel das Hauptfeld immer weiter auseinander. Allerdings war das auch das Ergebnis der offensiven Fahrweise von Henri Appelbaum. „Torsten Schmidt hatte mir gesagt, dass ich am vorletzten Berg noch einmal attackieren soll“, hatte der RSVer vom NRW-Trainer eine harte und vor allem kräftezehrende Renntaktik mit ins Rennen bekommen. „Den letzten Berg bin ich dann auch noch einmal von vorne gefahren“, so Appelbaum weiter. Als auf den letzten Kilometern dann die Attacken der Konkurrenz in dem nur noch achtköpfigen Hauptfeld begannen, hatte der 16-jährige Gymnasiast seine „Körner“ verschossen und musste sich mit dem 13. Platz zufrieden geben. NRW-Trainer Torsten Schmidt und der Sportliche Leiter Horst Strunk waren mit der Leistung des Schützlings der RSV-Trainer Roman Nowak und Andreas Jung dennoch hochzufrieden und nominierten den 16-jährigen RSVer für das kommende Wochenende mit dem NRW-Bundesliga-Team an zwei Rennen im tschechischen Pilsen teilzunehmen. „Samstags steht ein Kriterium über 55 km auf dem Programm und am Sonntag ein Straßenrennen über 133 km“, erklärte Appelbaum, der zwischen 400 und 500 km in der Woche trainiert.