Sven Piper. Erster Start für den RSV und erster Sieg.
Gütersloh (man). „Das war ein schöner Erfolg. Ich habe noch nie ein so gut besetztes Mountain-Bike-Rennen gesehen. Da war wirklich alles am Start, was Rang und Namen hat. Nach der langen Pause waren alle heiß endlich wieder zu fahren“, erklärte Sven Pieper, Neuzugang des RSV Gütersloh, nach seinem Altersklassensieg beim extrem technisch anspruchsvollen, aber wegen seiner vielen Single-Trails landschaftlich schönen 18. Sigmar Sport Challenge in Neuststadt an der Weinstraße zufrieden. „Das erste Rennen im Trikot des RSV Gütersloh und gleich der erste Altersklassensieg, das ist ein toller Einstand und super schöner Erfolg“, freute sich der 42-jährige Langenberger weiter. In der Gesamtwertung des Sprints über 27 km mit 650 Höhenmetern belegte Pieper in 1:05:55 Stunden den fünften Platz mit nur zweieinhalb Minuten Rückstand auf den Sieger Marcel Fischer (1:03:19 Std., Stop & Go Marderabwehr MTB Team). Beim MTB-Marathon über die Mitteldistanz von 45 km mit 1.100 Höhenmetern am Sonntag glänzte Pieper hinter einigen Profis als Zehnter mit einer weiteren Top-Platzierung unter den 200 Teilnehmern. Weil es aber keine Altersklassenwertung gab verpasste Pieper einen weiteren AK-Sieg. „Der Zweitplatzierte aus meiner Altersklasse hatte über neun Minuten Rückstand“, erklärte der RSV-Neuzugang stolz. Lehrgeld bezahlte Malte Beversdorff. Der starke Straßenfahrer des RSV Gütersloh, der diesmal im Trikot des Teams Lübbering antrat, fuhr bei seinem ersten MTB-Rennen auf den 131. Platz. „Das war ein echt heftiges Ding mit einigen kniffligen Down- und Uphills, in denen ich meine Defizite im technischen Bereich merkte. Spaß hat es aber dennoch gemacht“, so der Bokeler, der vom Trail-Run am Vortag noch schwere Beine hatte. Zufrieden war auch Johannes Hodapp (4:28:08 Std.). Das RSV-Eigengewächs, der für das Rad-Profi-Team SKS Germany Sauerland fährt, wurde bei seiner MTB-Premiere 40. auf der Langdistanz von 90 km mit 2.100 Höhenmetern. Für Hodapp war es die letzte harte Einheit vor einer Rundfahrt in Polen. Es siegte der mehrfache Österreichischen Meister, WM- und Olympia-Teilnehmer Alban Lakata (Team Bulls) in 3:32:33Stunden vor dem Deutschen Profi Ben Zwiehoff (3:32:34 Std., Teams Centurion Vaude).
„Das war eine harte Stunde, denn es wurde schnell und hart gefahren“, erklärte Sven Pieper nach dem Sprint bei hochsommerlichen Temperaturen von 36 Grad zufrieden. „Ich bin aus dem zweiten Startblock gestartet, weil der nicht ganz so gut besetzt war. So konnte ich die Gruppe besser kontrollieren und mein Tempo fahren“, so der Deutsche Vize-Meister der Seniorenklasse 2 weiter. Bei dem Blockstart, bei dem immer zehn Mountain-Biker im Abstand von einer Minute gestartet wurden, hielt es Pieper aber nicht lange in der zweiten Gruppe. Bereits nach wenigen Minuten konnte sich der RSVer mit dem späteren Sieger Marcel Fischer absetzen und den Rückstand zur ersten Gruppe auffahren. Während sich Fischer noch einmal absetzen konnte, fuhr Pieper in der Verfolgergruppe weiter und verpasste nur um sechs Sekunden den vierten Platz.
Wegen der fehlenden Rennhärte, den hochsommerlichen Temperaturen und des schnellen MTB-Sprints am Vortag hatte Pieper beim MTB-Marathon am Sonntag Morgen schwere Beine. „Es sind kaum Fahrer beide Rennen gefahren, darum musste ich die anderen am ersten Berg ziehen lassen. Die hatten einfach frischere Beine. Ich habe etwas gebraucht um in den das rennen zu kommen und bin dann kontrolliert mein Tempo gefahren. Im weiteren Rennverlauf habe ich die aber alle wieder eingeholt“, freute sich Pieper, der mit den hochsommerlichen Temperaturen von 38 Grad gut zurecht kam und lange in einer kleinen Verfolgergruppe fuhr. Aus der zweiten Gruppe gestartet bekam der MTB-Crack des RSV Gütersloh von den Zuschauern schnell zugerufen, dass er auf dem siebten Platz liegt. „Da ging dann das Rechnen los, wie viele Fahrer kommen noch von hinten. Da kam aber keiner mehr. Das war aber schon interessant“, erklärte der Langenberger weiter. „Die beiden Rennen waren eine gute Vorbereitung auf den Rothaus Bike-Giro im Schwarzwald am Tittisee in einer Woche. Dort geht es über vier, allerdings recht kurze Etappen“, so Pieper weiter. Fernziel sind die in den Oktober verlegten Deutschen MTB-Meisterschaften in Obergeserthausen in der Nähe von München, wo der RSVer nach zwei Deutschen Vize-Meisterschaften und zwei dritten Plätzen zum fünften Mal auf das Podium fahren möchte. Danach plant der RSVer erstmals im Winter eine Cross-Saison zu bestreiten. „Cross ist nicht meine Paradedisziplin und liegt mir nicht wie Mountain-Biken, aber im MTB wird dieses Jahr nicht mehr viel passieren. Die meisten Rennen sind abgesagt“, sucht Pieper Wettkampfalternativen. Pech hatte Oliver Nienaber (Team Lübbering). Nach 25 km verfuhr sich der Gütersloher und gab das Rennen auf.
Sven Piper.