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25.03.2024

Team-Präsentation des RSV Gütersloh mit 220 Gästen im Autohaus Markötter

Von Stefan Herzog/Die Glocke
Gütersloh (gl). Für den RSV Gütersloh ist es mittlerweile fast schon Tradition - und eine mit stetig steigender Beliebtheit. Für den Amateur-Radsport dagegen hat die Präsentation der Rennteams zum Saisonstart, angefangen von U11-Fahrer Leon Roggenkamp, und den Nachwuchsklassen bis zur U19, über die Frauen bis zu den Amateuren, Masters und den Elitefahrern dagegen in dieser Art vermutlich ein Alleinstellungsmerkmal. So war auch für den sehr gut gelaunten, bestens vorbereiteten und schlagfertigen Ehrengast André Greipel die im Autohaus Markötter vor 220 vorangemeldeten Gästen bestens organisierte Veranstaltung etwas Neues.
Der mit 158 Siegen erfolgreichste deutsche Radprofi gab auch mittels zweier Videoclips eindruckvolle Einblicke in seine Karriere oder den Aufbau eines „Sprintzugs“, also den Fahrern, die für einen Top-Sprinter, wie Greipel es war, die letzten Kilometer vorbereiten. Der Rostocker hatte Anekdoten auf Lager und zeigte sich als Teamplayer, der die Verdienste seiner Mannschaftskollegen immer sehr zu schätzen wusste.
Natürlich hingen vor allem die Nachwuchsfahrer an den Lippen des „Gorillas“ („Das sind auch Familienmenschen, die wenn‘s nötig ist, auch aggressiv werden können“) und ließen sich nach den zwei so unterhaltsamen wie informativen Stunden Autogrammkarten unterschreiben oder baten um ein Selfie.
Von den drei RSV-Bewerbern hat Greipel keinen für seine Akademie ausgewählt. Drei Mädchen und sechs Jungs zwischen 17 und 19 Jahren wird der 41-Jährige dort mit Material und mit seinem persönlichen Wissen unterstützen („Die Glocke“ berichtete).
Die beiden Moderatoren Boris Fastring und Boris Maiorino, beide als Sprecher bei Radrennen bundesweit im Einsatz, wussten den Rennfahrerinnen und -fahrern des RSV Gütersloh einiges zu entlocken. Während die Antworten bei den Jüngsten noch einsilbig, aber selbstbewusst ausfielen, berichtete Amateur Yannick Winkelmann nach seinem schweren Sturz mit Schädelbruch vor knapp elf Monaten, dass mittlerweile das Vertrauen auf dem Rad wieder da sei: „Man muss so schnell es geht wieder aufs Rad und dann gucken, ob es funktioniert“, so Winkelmann, der seit knapp vier Monaten wieder im Sattel sitzt und trainiert.
U23-Fahrerin Malin Bruhns, die eine erfolgreiche Läuferin (DM-Fünfte über 3000 m) war, möchte nach dem verletzungsbedingten Umstieg aufs Rad dort an ihre Erfolge anknüpfen. Und von den Masterfahrern zog Offroad-Spezialist Sven Pieper bei der deutschen Meisterschaft im Cross bei den Masters 2 im direkten Duell mit André Greipel um Platz drei nur knapp den Kürzeren.

Erster Sieg bringt Ruhe und Vorfreude
Die Elite-Fahrer verbuchten durch Johannes Hodapp in Herford schon vor Wochenfrist den ersten Saisonsieg.
„Das bringt erstmal Ruhe und Entspannung“, ist Hans-Jörg Eggert, Geschäftsführer des RSV und Organisator der Präsentation, froh. Denn bereits im Vorjahr hatte das stark besetzte RSV-Eliteteam einige Erwartungen geweckt, die aufgrund von Stürzen oder Verpflichtungen im Studium nicht erfüllt wurden. Für 2024 zeigten sich routinierte Fahrer wie Moritz Kaase nun genauso motiviert wie die jüngeren um Lukas Riepe, um im RSV Trikot Erfolge einzufahren. Ganz auf Sieg setzt Alexander Hötte, der im Vorjahr bei zwölf Platzierungen fünfmal als Zweiter auf dem Podium stand, aber eben nie ganz oben. „Wenn jetzt alle gut trainieren können und die Erfahrenen die Jungen unterstützen, kann sich das sehr gut entwickeln“, freut sich Eggert auf die Saison, die am Ostermontag am Bilster Berg weiter Fahrt aufnimmt.

Die Teams des RSV Gütersloh
Elite Männer: Alexander Gleim, Johannes Hodapp, Alexander Hötte, Moritz Kaase, Adrian Kerksiek, Norbert Seewald, Felix Wigger, Marcel Furmaniak („Leeze Factory Racing“), Lukas Riepe („Leeze Factory Racing“) Michel Gießelmann („ROSE Racing Circle“)
Elite Frauen: Lisa, Sarah und Antje Strothmann, Linda Riesmeyer, Malin Bruhns
Amateure: Malte Beversdorff, Paul-Robert Kaminski, Markus Rehborn, Yannick Winkelmann, David Dudek, Dorian Lübbers, Luis Reckersdrees, Timo Rediker, Dominik Voss, Tim Jakob, Pascal Nicinski
Masters: Sven Pieper, Daniel Bojko, Bernd Brune, Artur Lang, Martin Masson, Daniel Meinert, Markus Nieländer, Felix Oberröhrmann, Sebastian Ventker, Floria Schweter, Martin Dauk, Kai Engels, Jens Hinder, Jürgen Lücke, Alexander Roor, Björn Rüter, Stephan Sangen, Uwe Schubert, Dirk Strothmann
Nachwuchs: U11 Leo Roggenkamp; U13 Ole Kläsener, Till Nieländer, Wadim Roor; U15 Cedric Grumke; U17 Nico Baretti, Marie Ehlscheidt, Nick Kottmeyer; U19 Maxim Roor, Adonai Teame, Anton Dähn

Zitate
„Wir sind mit 20 Aktiven plus 20 Familienmitgliedern angefangen. Jetzt stellen wir bei der Präsentation 40 Aktive vor und haben fünfmal so viele Besucher.“
„Der RSV hat 230 Mitglieder, aber keinen Aufnahmestopp. Wir nehmen gern Mitglieder auf.“
Hans-Jörg-Eggert, RSV

„Am liebsten hätte ich immer mein ganzes Team auf dem Siegerpodest gesehen.“
„Mit Talent kann man viel machen, aber es kommt der Punkt, wo du trainieren musst.“
„Wenn Marcel Sieberg vorne gefahren ist, dann hieß es für alle anderen: Anschnallen.“
„Ganz ehrlich: Ich habe mich nie gedehnt. Aber ich war beim Fitnesstest immer der Beste.“
„Wichtig für mich als Bundestrainer ist, die besten Athleten am Start zu haben. Wir haben früher aufgrund fehlender Kommunikation und Planung viel liegen gelassen.“
„Beim Ortssprint kann ich den ein oder anderen aktuellen Fahrer noch ärgern“
Andrè Greipel