Viel Lob für die Vereine im Bezirks OWL
Gütersloh (man). Im Radsport-Bezirk Ostwestfalen-Lippe scheint die Welt noch in Ordnung. Zumindest konnte man diesen Eindruck während der Mitgliederversammlung am Sonntag Morgen auf Einladung des RSV Gütersloh im Restaurant „Fritz“ bekommen. Die 55 im Radsport-Bezirk OWL vertretenen Vereine vermeldeten bei 3.406 Mitgliedern einen leichten Zuwachs von 46 Mitgliedern. „Der demographische Wandel scheint in Ostwestfalen-Lippe nicht zu greifen. Wir haben hier starke Vereine, hier passiert was“, lobte der NRW-Vorsitzende Toni Kirsch die 33 Vereinsdelegierten und den Vorstand des RSB OWL um den Vorsitzenden Bernd Potthoff. Im Blick hatte Kirsch dabei den Zuwachs von acht Prozent bei den Schülerzahlen. Entscheidend dazu beigetragen hat die starke Entwicklung im BMX-Bereich. Im Jugendbereich musste Potthoff allerdings einen Rückgang der Mitgliederzahlen bilanzieren. Ungeachtet dessen fiel die Betrachtung des OWL-Vorsitzenden insgesamt positiv aus.
Besonders viel Lob gab es für die Vereine im Bezirks OWL von Toni Kirsch für die Arbeit im Leistungssport. „OWL ist der einzige Bezirk in NRW, der alle Bereiche im Radsport abdeckt. Ihr macht hier einen ganz tollen Job“, erklärte Kirsch während seiner Laudatio und hatte dabei die zahlreichen nationalen und internationalen Titel der heimischen Radsportler im Blick. Aushängeschild des OWL-Radsports bleibt Mieke Kröger. Die 24-jährige vielseitige Radsportlerin des RV Brackwede feierte als herausragende Erfolge in dieser Saison den Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Einer-Straßenfahren, belegte bei den Olympischen Spielen in Rio Platz neun und gewann mit ihrem Profi-Team die Vize-Weltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren auf der Straße. Aber auch im Nachwuchsbereich waren die OWL-Renner erfolgreich. Florian Stork (RCO Bünde) gewann die Gesamtwertung der U23-Rad-Bundesliga vor Dorian Lübbers (RG Paderborn). Im RSV Gütersloh reift zudem eine ganz starke Gruppe an Nachwuchsfahrern heran. Nationalkaderfahrer David Westhoff-Wittwer freute sich als Deutscher Cross-Meister der Jugendklasse U17 und Dritter der Deutschen Straßenmeisterschaften über Internationale Einsätze mit dem BDR-Team im Welt-Cup und Europameisterschaft. Vereinskollege Johannes Hodapp hat ebenfalls den Sprung in den National-Kader geschafft. Als Neunter der Deutschen Straßenmeisterschaften und Elfter der Junioren-Rad-Bundesliga wurde der 17-jährige Stuenbrocker ebenfalls für die Europameisterschaft (39.) nominiert. Ausgezeichnet wurden zudem BMXer Philipp Gruhn (TuS Leopoldshöhe) und die Kunstradfahrer Louisa Saamen, Tabea Saamen, Neele Hahn und Celina Thölke (alle Liemer RC). Damit der Radsport in Ostwestfalen-Lippe auch in Zukunft so erfolgreich bleibt, haben die Stützpunktrainer Klaus Thumel und Klaus Vogt in Zusammenarbeit mit dem Vorstand des Radsport-Bezirkes OWL neue Strukturen und Konzepte entwickelt. Zentraler Punkt war die Eröffnung der Sportschule-NRW im Verbundsystem mit drei Weiterführenden Schulen in Bielefeld/Herford durch die NRW-Ministerin Christina Kampmann am 12. September diesen Jahres. Zudem wurde der Radsport in Bielefeld als Schwerpunkt-Sportart erklärt. „Dadurch können wir neue Strukturen aufbauen“, so Bernd Potthoff. Dazu zählt der Aufbau eines Internatsbetrieb für die talentierten Sportler sowie der Bau einer Radsporthalle mit 250 m-Bahn. Nach zweijährigen Planungsarbeiten durch Thumel und Vogt konnte ein 24-seitiges Entwicklungskonzept erarbeitet werden und die Stadt Bielefeld hat Ende Oktober ihre Interessenbekundung für das 15-Millionen Euro teure Projekt an das Land NRW abgegeben. „70 Prozent der Kosten für den Bau der Radsporthalle trägt das Land“, erklärte Kirsch weiter und wies auf die Konkurrenz durch Büttgen, Düsseldorf und Köln hin. „Ich seid hier in OWL aber viel weiter und habt gute Chancen, weil auch das Land Niedersachsen mit Hannover Interesse an der Nutzung der Radsporthalle hat“, machte Kirsch den OWL-Vereinen Hoffnungen, bei der Entscheidung im kommenden Jahr den Zuschlag zu erhalten. „Wir haben in OWL die junge Talente und müssen sie hier fördern. Es kann doch nicht sein, dass wir die Grundlagenausbildung machen und andere Früchte ernten“, erklärten Potthoff und Kirsch gemeinsam. Mit dem neuen Konzept soll der Abgang der talentierten Jugendlichen in die Olympia-Stützpunkte in Cottbus und Erfurt verhindert worden und die Weiterentwicklung der Leistungs- und Spitzensportler konzentriert werden. Da passte es ins Bild, dass mit den NRW-, Westfalen- und der Deutschen Meisterschaft Berg drei hochkarätige Meisterschaften in OWL ausgetragen wurden.
Keine Veränderungen brachten die Wahlen zum Vorstand des Radsport-Bezirks OWL. Bernd Eickhoff (Stellvertreter), Bernd Potthoff (Geschäftsführer), Waldemar Grabosch (Fachwart Straße/Cross – RG Paderborn), Ulrike Stein (Kunstradfahren – RSV Schwalbe Augustdorf), Martin Klösener (RTF/CTF – RMC Schloß Neuhaus) und Dirk Markmann (Jugend Rennsport) wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.